Gewaltfreie Kommunikation, Coaching, Mediation in Hamburg.

Kalenderblatt – Akzeptanz

Für alle diejenigen, die beim Verschenkenprojekt 2.0 mitgemacht haben und auf diese Weise den Bedürfniskalender erhalten haben, wird im Jahre 2016 jeweils am 1. des Monats die Anregung um sich mit dem jeweiligen Bedürfnis zu beschäftigen, veröffentlicht. Du kannst den Artikel für den jeweiligen Monat entweder über den angegebenen Link auf dem Kalender auswählen oder auch über den Blog.

09-akzeptanz

September – Akzeptanz

Akzeptanz war für mich lange ein herausforderndes Bedürfnis. Lange war es für mich etwas, was ich vorwiegend im Außen gesucht habe. Wo ich also extrinsisch eine Bedürfniserfüllung ersehnt habe. Nach und nach wurde mir klar, dass dieses Bedürfnis vor allem viel mit mir selbst zu tun hat und mit dem Thema Selbstakzeptanz. Zunächst ist das natürlich erstmal eine sehr schöne Erkenntnis. Doch ganz so einfach, wie man glaubt, ist es dann doch nicht. Der Satz „och, dann akzeptiere ich mich jetzt einfach mal so wie ich bin und finde mich toll und schon ist alles gut“ funktioniert eben nur im Kopf. Akzeptanz ist jedoch ein Herzensthema, es geht sehr viel tiefer. Und damit macht das Bedürfnis Akzeptanz noch mal ein riesiges Themenfass auf: es geht plötzlich um Selbstliebe, um sich-selbst-verzeihen, um das Annehmen der eigenen Grenzen und auch um die Akzeptanz und dem Aussöhnen mit der eigenen Begrenztheit.

Die Übung für diesen Monat hat etwas mit dem eigenen Aussöhnen und dem Annehmen von sich selbst zu tun und sie geht so:

  1. Überlege dir einmal eine Situation aus deinem Leben, von der du selbst sagst, dass es bei weitem nicht das Schönste war, was du je getan hast. Es kann eine Situation sein, wo du dir selbst Vorwürfe machst, wo du dich für irgend etwas verurteilst, wo du vielleicht so etwas wie Schuld oder Scham empfindest. Vielleicht ist es eine Situation, wo du von dir selbst sagst „hätte ich das doch bloß nie getan“. Solche Dinge sind Situationen, wo das Bedürfnis nach Akzeptanz nicht erfüllt ist.
  2. Schreibe die Situation kurz auf, mache Dir Notizen dazu: was genau hast Du getan? Was ist die Beobachtung?
  3. Forsche nun danach, welche Bedürfnisse in der Situation nicht erfüllt waren. Welche Bedürfnisse erkennst du jetzt, dass du sie damals nicht erfüllt hast? Schreibe sie alle auf. Hole dir ggf. Unterstützung von jemandem und bitte diese Person um Empathie dafür.
  4. In diesem Schritt versuche nun einmal zu erforschen, welche Bedürfnisse du dir damals erfüllt hast, als du das getan hast, was du getan hast. Vertraue darauf: du hast dir damals Bedürfnisse erfüllt. Es kann etwas schwierig sein, diesen Schritt ganz zu erforschen, hole Dir also ggf. noch etwas Empathie und Unterstützung von jemandem. Schreibe auch diese Bedürfnisse auf.
  5. Versuche Dich aus tiefstem Herzen mit all diesen Bedürfnissen zu verbinden, tauche etwas darin ein, nehme dir dazu Ruhe und Zeit.
  6. Versuche dir klar zu machen: als du damals so gehandelt hast, wie du gehandelt hast, hast du das Beste getan, was zu zur Verfügung hattest. Das, was du heute lernst und weißt, hast du damals noch nicht erkannt und gewusst. Jetzt lernst du. Wenn du damals das gewusst hättest, was du nun lernst, hättest du vermutlich anders gehandelt. Versuche dir diesen Sachverhalt wirklich klar zu machen, nehme ihn tief in dir auf.
  7. Überlege nun: was konkret willst du nun, hier und jetzt, tun, um das Gelernte zu manifestieren und/oder um die Bedürfnisse, die jetzt nicht erfüllt sind, mit einer anderen Strategie zu erfüllen?

Ich wünsche Dir einen schönen September!

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